Der Landkreis Vechta ist meine Heimat.
Ich hatte das Glück, mit meinen drei Geschwistern, meinen Eltern, Großeltern und vielen weiteren Verwandten in einer großen Familie in dörflicher Struktur in Erlte in der Gemeinde Visbek glücklich aufzuwachsen. Ich bin sehr dankbar, dass ich heute immer noch in Erlte lebe und hier mit meiner Frau selbst eine Familie gründen konnte. Die Familie steht für mich an erster Stelle. Sie stellt mein Fundament dar.
Ich weiß, dass sehr viele Menschen im Landkreis Vechta diese Überzeugung mit mir teilen. Nicht umsonst ist der Landkreis Vechta eine der kinderreichsten und jüngsten Regionen in Deutschland. Daher ist mir dieses Thema auch eine Herzensangelegenheit bei meiner Landtagskandidatur.
Ich möchte mich dafür einsetzen, dass der Staat gute Rahmenbedingungen schafft, damit Vereinbarkeit von Familie, Beruf, evtl. Pflege von Angehörigen und auch Ehrenamt gelingen kann. In stabilen Familienkreisen werden kleinere und größere Krisen abgefangen. Durch den zunehmenden Wegfall von stabilen Familienkreisen muss der Staat aber immer häufiger unterstützen. Ich bin davon überzeugt, dass die Stärkung und Förderung von familiären Strukturen eine Investition in die Zukunft ist und hierdurch der Staat wieder profitiert.
Landwirtschaft.
Geboren als ältester Bruder von drei Geschwistern wurde ich schnell selbstständig. Ich habe in meinen Kinder- und Jugendjahren viel Zeit bei meinen Großeltern verbracht, vor allem auf dem landwirtschaftlichen Hof meiner Großeltern in Erlte. Dort habe ich das Treckerfahren gelernt, dort durfte ich im Schweinestall aushelfen, dort habe ich meine ersten D-Mark und Euro verdient und es wurde auch viel über Politik geredet. Der landwirtschaftliche Betrieb meiner Großeltern wird durch meinen Onkel fortgeführt. Mit ihm tausche ich mich regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen aus. Durch diesen familiären Hintergrund aber auch durch den Austausch mit weiteren Landwirten und Beschäftigen in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Landwirtschaft im Landkreis Vechta sind mir die Anliegen und die Herausforderungen der Landwirte unserer Region sehr präsent.
Neben der Landwirtschaft gibt es im Landkreis Vechta viele weitere wichtige Wirtschaftszweige. Die Wirtschaft im Landkreis Vechta lebt von den zahlreichen mittelständischen und häufig noch familiengeführten Betrieben. Einige der großen zu lösenden Herausforderungen der Zukunft sind der Fachkräftemangel, die digitale und ökologische Transformation und der Flächenkonflikt (Nutzung als Gewerbe- und Industrieflächen, landwirtschaftliche Flächen, Natur- und Erholungsflächen oder Wohnbauflächen). Insbesondere der Flächenkonflikt begegnet mir als Kommunalpolitiker fast täglich. Es stellt eine große Herausforderung dar, unter Beachtung der verschiedensten Interessen, abzuwägen, welche Fläche in welcher Form genutzt werden kann. Dieser Herausforderung stelle ich mich nunmehr in der Kommunalpolitik seit über 10 Jahren mit großem Respekt und Verantwortungsbewusstsein.
Meine persönlichen Leitsätze sind:
Wenn mich etwas stört, dann muss ich es ändern. Das ist mein Antrieb, mich in der Kommunalpolitik zu engagieren. Die Kommunalpolitik ist für mich die authentischste (sofern man das Wort überhaupt so steigern kann) Form der politischen Beteiligung. Mein persönliches Abstimmungsverhalten, die politischen Beschlüsse oder auch Käufe/ Verkäufe von Grundstücken: In der Kommunalpolitik bin ich als Ratsherr und Kreistagsabgeordneter zu vielen Fragen Anlaufpunkt für meine Mitbürger. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Mitbürgerinnen und Mitbürger mir ehrliches Feedback zur Kommunalpolitik geben und das kann auch mal sehr unangenehm sein. Als gewählter Kommunalpolitiker bin ich aber für jede Form der Rückmeldung dankbar. Mir bereitet es große Freude, Politik für die Menschen vor Ort zu machen und die politischen Beschlüsse ehrlich zu diskutieren und abzuwägen. Daher erkläre ich mein Abstimmungsverhalten und die politischen Beschlüsse gerne und kann so auch für eine gewisse Akzeptanz sorgen. Politik darf hierbei aber nie zum Selbstzweck werden und daher hinterfrage ich meine Meinung und meine Einstellung zu gewissen Themen regelmäßig.
Ich bin ein Dorfkind und habe eine schöne Grundschulzeit in den Dorfgrundschulen Erlte und Hagstedt verbracht. Ich sehe unsere Dorfgrundschulen aufgrund der eigenen schönen Erfahrungen als große Bereicherung an und möchte mich daher dafür einsetzen, diese zu erhalten. Nach der Grundschulzeit besuchte ich das Gymnasium: Nach mehreren Besichtigungen wollte ich gerne das Kolleg St. Thomas (KST) besuchen. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir den Besuch dieser Schule trotz des zu zahlenden Schulgeldes und der damit verbundenen finanziellen Belastung der Familie ermöglicht haben. Ich erinnere mich noch gut daran, wie überglücklich ich als 10-jähriger Junge über die Zusage war. Auf dieser Schule habe ich neben der allgemeinen Bildung auch viel fürs Leben lernen können. Vor allem die starke Gemeinschaft an dieser Schule prägt mich bis heute.
Nachdem ich mein Abitur in der Tasche hatte, leistete ich meinen Wehrdienst bei der Bundeswehr. Das war eine prägende Zeit. Ich habe für mich aus dieser Zeit mitgenommen, dass die Soldatinnen und Soldaten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer Sicherheit, unseres Wohlstands und unserer Demokratie leisten. Ich habe aber auch den Eindruck, dass ihr Einsatz für unsere Gesellschaft von einem großen Teil der Gesellschaft zu wenig wahrgenommen, thematisiert und wertgeschätzt wird. Trotz aller berechtigter Kritik in den vergangenen Jahren: Ich finde, wir brauchen in Zeiten, in denen die zwischenstaatlichen Spannungen zwischen der EU und den weiteren Wirtschaftmächten wachsen, eine einsatzfähige Bundeswehr, bessere Ausstattung und mehr Wertschätzung für das Personal.
"Junge, mit einer Ausbildung, da hast du was für deine Zukunft in der Hand!" Diesen Rat habe ich in meiner Kindheit und Jugendzeit oft von meinen Eltern und anderen Familienmitgliedern bekommen. Nach dem Wehrdienst entschied ich mich dann auch zunächst bewusst gegen ein Studium und für eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Und ich finde: Die Entscheidung war vollkommen richtig! Ich bin überzeugt, dass jedem Schüler nach seinem Abschluss (egal ob Hauptschulabschluss oder Abitur) eine Ausbildung gut tut. Man lernt in der Ausbildungszeit für Beruf und Leben. Meine Ausbildung zum Industriekaufmann war für mich persönlich ein sehr guter Start in mein Berufsleben. Ein sehr guter Ausbildungsabschluss gab mir weiteren Rückenwind.
Da ich in meiner Ausbildung gemerkt habe, dass ich technische und wirtschaftliche Zusammenhänge schnell verstehen und verknüpfen kann, fasste ich die Entscheidung, Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität in Bremen zu studieren. Finanziert habe ich mein Studium unter anderem über ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung. Für die Aufnahme als Stipendiat als "Belohnung" für mein ehrenamtliches politisches Engagement in jungen Jahren bin ich sehr dankbar, denn das Stipendium hat mir neben der Finanzierung des Studiums auch eine hervorragende "ideelle Bildungsmöglichkeit" geboten. Durch das Stipendium kann ich heute auch auf ein breites Netzwerk an Stipendiaten und Altstipendiaten in ganz Deutschland zurückgreifen.
In meinem Studium wurde mir die Fähigkeit vermittelt, mich in Sachverhalte und Themen mit einem hohen Komplexitätsgrad schnell und gut reinzudenken, aber dabei das große Ganze im Fokus zu behalten. Man sagt deswegen auch: Der Wirtschaftsingenieur ist eher Generalist als Spezialist. Ich merke, dass mir diese Fähigkeiten schon bei meinen Tätigkeiten in der Kommunalpolitik zugute kommen. Und das wird auch in der Landespolitik so sein.
Seit vielen Jahren engagiere ich mich nun ehrenamtlich in der Politik im Landkreis Vechta. Dabei habe ich viele tolle Menschen kennengelernt. Und ich habe selber viel fürs Leben gelernt. Ich habe hunderte Plakate auf- und abgehangen, tausende Flyer verteilt, hunderte, vielleicht auch schon tausende Haustürbesuche gemacht, unzählige Social Media Kampagnen erstellt, Veranstaltungen und Partys organisiert sowie Spenden eingeworben. Oft wurde ich gefragt: "Warum machst du das eigentlich alles? Dafür bekommst du ja kein Geld!" Richtig. Aber ich entgegnete immer: "Die guten Rahmenbedingungen im Landkreis Vechta haben es mir ermöglicht, glücklich im Kreis meiner großen Familie aufzuwachsen, ein Abitur zu machen, eine gute Ausbildung zu absolvieren, echte Chancengleichheit unabhängig vom Portemonnaie der Eltern zu haben, all das wofür meine Eltern und Großeltern hart gearbeitet haben. Dafür bin ich dankbar und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass auch noch vielen anderen nach mir alle Möglichkeiten offen stehen."
Diese Gedanken und Grundüberzeugungen werden meine Arbeit im Niedersächsischen Landtag prägen.
Als Ihr Direktkandidat bedanke ich mich für das Vertrauen und möchte Sie animieren mich anszusprechen, sofern Sie Themen/Anregungen bzgl. der Landespolitik haben.
Ich danke Ihnen von Herzen!
Ihr André Hüttemeyer